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Energiesparen in der Kirche. In der Nazarethkirche in Frankfurt Eckenheim liegen während des Gottesdienstes Decken auf den Stühlen für die Gottesdienstbesucher bereit. Blick auf die Empore, Stuhlreihen mit den Decken. Seitlicher Lichteinfall durch die Fenster auf Fußboden und Stühle. Altar mit Kreuz und Kerzen - dahinter die Kanzel. Im Vordergrund hält eine Hand ein Thermometer mit Temperaturskala.
© Rolf Oeser, fundus.media

Kirchen klimafreundlich beheizen und temperieren

Der Energieaufwand für das Beheizen und Temperieren von Kirchen mit ihren hohen Räumen ist sehr hoch. Entsprechend hoch sind die Einsparmöglichkeiten. In vielen Kirchen in der Nordkirche werden inzwischen die Heiztemperaturen gesenkt und klimafreundliche Temperierungskonzepte angewendet. Die Kirchengemeinden leisten damit einen wichtigen Beitrag zum Klimaschutz und profitieren von sinkenden Energiekosten. 

Der Einsatz neuer Temperierungskonzepte muss immer mit Bedacht erfolgen, so dass die erforderlichen Luftfeuchtewerte eingehalten werden. Nur so lassen sich Schäden an der historischen Bausubstanz, Orgeln und schützenswertem Inventar vermeiden.

Für die Praxis in den Kirchengemeinden stehen Anleitungen zum schonenden Senken der Kirchentemperaturen und Informationen zu beheizten Sitzpolstern und anderen besucher-nahen Heizsystemen zur Verfügung.

Kirchenheizung in der Nordkirche

Für die Beheizung der 1.900 Kirchen in der Nordkirche ist etwa ein Sechstel des gesamten Energieverbrauchs der Nordkirche erforderlich. Der Löwenanteil davon wird in den rund 900 Kirchen in Schleswig-Holstein und Hamburg verbraucht. Die 1.000 Kirchen in Mecklenburg und Pommern bleiben bis auf einige wenige Stadtkirchen seit jeher auch im Winter unbeheizt, einige verfügen in den ersten Bankreihen über elektrische Unterbankheizungen.

Historische Kirchbauten wurden überwiegend erst im 20. Jahrhundert mit Heizsystemen ausgestattet. Meistens werden sogenannten Umluft-Heizsysteme eingesetzt, mit denen sich große, hohe Räume schnell erwärmen lassen. Als Wärmequelle dienen zu über 80 Prozent Erdgas, Heizöl und andere fossile Energieträger.

Klimafreundliche Temperierungskonzepte in Kirchen setzen auf Besucher-nahe Wärmequellen. Zu den am Markt vertretenen Systemen zählen strombetriebene Sitzpolsterheizungen oder Infrarot-Heizplatten, die unter den Kirchenbänken oder an der Innenseite der Kanzel befestigt werden. Sie werden nur während der Veranstaltung eingeschaltet und verbrauchen sehr wenig Strom. Für Organisten werden Heizwände und Pedalheizelemente eingesetzt. Die Kirchräume selbst werden nur noch grundtemperiert oder – soweit die Feuchtewerte es zulassen – gar nicht mehr beheizt. Mit diesen Konzepte läßt sich sehr viel Energie sparen, mit jedem Grad Senkung der Kirchraumtemperatur spart man 10 Prozent des Energieverbrauchs. 

Energie beim Heizen sparen: Unsere Handreichungen

Erste Seite des Dokuments „Handreichung: Temperatur in Kirchen senken“

Handreichung: Temperatur in Kirchen senken

Handreichung: Temperatur in Kirchen senken

In sechs übersichtlichen Schritten die Temperatur senken - ohne Gefahr für Orgeln und Ausstattung.

Es geht um Temperaturen und Feuchtewerte, das zeitliche Vorgehen, und um die Kommunikation mit der Gemeinde.

PDF | 156 KB

Erste Seite des Dokuments „Faktenblatt zur Sitzbankheizung“

Faktenblatt zur Sitzbankheizung

Faktenblatt zur Sitzbankheizung

Fakten und Informationen zu Sitzpolsterheizsystemen zur besucher-nahen Beheizung von Kirchen. Die Informationen umfassen technische Funktionsbeschreibungen, Einsatzbedingungen und eine Marktübersicht.

PDF | 983 KB

Blick auf den Dom in Lübeck
© Uwe Ehlert

Domgemeinde Lübeck hat ihren Energieverbrauch analysiert

Der Energieverbrauch zum Heizen unserer Gebäude ist hoch und übersteigt unseren Stromverbrauch um Längen. Das zeigen Berichte und Auswertungen immer wieder. Aber wie sieht es mit dem Energieverbrauch in historischen Kirchen mit hohen Räumen und dickem Mauerwerk genau aus, zum Beispiel wenn dort für Gottesdienstfeiern oder Konzerte geheizt wird?

Die Dom-Gemeinde in Lübeck hat sich ihre Heizung für den Dom zu Lübeck genauer angesehen und Daten dazu erhoben, welchen Energieverbrauch das Aufheizen für verschiedene Nutzungen verursacht. Dabei ist einiges zu berücksichtigen:

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