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© Esther Stosch, fundus-medien.de

Stromverbrauch senken

Stromsparen lohnt sich und zahlt sich schnell aus - für den Klimaschutz und für die Kirchenkasse.

In Kirchengemeinden gibt es viele Möglichkeiten den Stromverbrauch zu senken - durch energiesparende LED Beleuchtung, effiziente Elektrogeräte und Warmwasserbereitung.

Erneuerbaren Strom ressourcenschonend einsetzen

Die Stromerzeugung in Deutschland und Europa wird immer klimafreundlicher. Der Anteil von Strom aus erneuerbarer Energie hat 2024 bereits über 59 Prozent in Deutschland und 47 Prozent in der EU erreicht. Der Anteil von Kohle und Gas für die Stromerzeugung ist seit 2015 um mehr als die Hälfte zurückgegangen.

Trotzdem lohnt es sich, Strom zu sparen. Eine Kilowattstunde Strom ist im Vergleich zu anderen Energieformen deutlich teurer. Glücklicherweise gibt es viele Einsparmöglichkeiten, die sich leicht umsetzen lassen. 

Strom ist kostbar. Er wird für verschiedenste Anwendungen benötigt und im Zuge der Digitalisierung und der Energiewende steigt die Stromnachfrage weiter an - für Internet-Anwendungen, die E-Mobilität oder Wärmepumpen. Daher ist es auch für den Umweltschutz sinnvoll, nur so viel Strom zu verbrauchen wie nötig und die Potenziale für Einsparungen vollumfänglich zu nutzen.

Hier finden Sie Tipps zum Energiesparen
LED Glühlampen hängen von der Decke
© Kari Shea / unsplash.com

Mit LED Beleuchtung Strom und Kosten sparen

In Kirchen und Gemeindehäusern wird ein hoher Anteil des Stromverbrauchs für die Beleuchtung benötigt. Groß sind die Einsparpotentiale besonders dort, wo noch Glühbirnen oder Leuchtstoffröhren verbaut sind. Wer umrüstet, hat schnell finanzielle Vorteile und erreicht positive Effekte für die Klimabilanz.

Ein großer Vorteil ist: Der Einsatz von LED-Beleuchtung ist eine leicht umzusetzende Maßnahme, die benötigte Technik ist verfügbar und erprobt und sie erzielt schon nach kurzer Zeit Rückflüsse in die Kirchenkasse.

LED ist heute das Leuchtmittel der Wahl

LED-Leuchtmittel sind aktuell die effizientesten Lampen auf dem Markt. Ihre im Vergleich lange Lebensdauer – oder besser Leuchtdauer – sorgt dafür, dass sie seltener ausgetauscht werden müssen. Zudem gibt es LEDs mittlerweile in vielen verschiedenen Lichtfarben, Formen, Helligkeiten und mit fast allen denkbaren Sockeln. Das ist einerseits gut, sorgt aber auch für eine gewisse Unübersichtlichkeit.

Die Tabelle zeigt Leuchteigenschaften verschiedener Leuchtmittel im Vergleich.

Vergleich verschiedener LED-Leuchtmittel nach Farbton, Helligkeit, Leuchtdauer oder Leistung
© Umwelt- und Klimaschutzbüro
Vergleich verschiedener LED-Leuchtmittel nach Farbton, Helligkeit, Leuchtdauer oder Leistung

Eigenschaften von LED-Leuchten

Entscheidungshilfen für den Weg zur effizienten Beleuchtung

Schritt für Schritt oder alle auf einmal tauschen?

Am Anfang steht die Frage: Alles auf einmal tauschen oder nach und nach beim Tausch kaputter Lampen und Leuchtmittel effizienter werden? 

Denken wir im Lebenszyklus des Leuchtmittels, ist es schlecht dieses auszutauschen, obwohl es noch funktioniert. Schließlich musste zur Herstellung schon Energie und Material aufgewendet werden und auch die Entsorgung trägt zum gesamten Fußabdruck des Leuchtmittels bei. Mit dem Fokus auf die Energieeinsparung hingegen lässt sich durch einen schnellen Umstieg auf effizientere Technik der größte Erfolg erreichen.

Steht der Fahrplan für die neue Beleuchtung, geht es an die Auswahl passender Lampen oder Leuchtmittel. Früher hat man an der Leistung, also den Watt, orientiert, da es fast nur Glühbirnen gab. Mit der großen Vielfalt verschiedener Technologien geht das heute nicht mehr. Stattdessen sind die grundsätzlichen Eigenschaften von Leuchtmitteln entscheidend für die Auswahl. Vor allem Lumen (Helligkeit) und Kelvin (Lichtfarbe) machen den Unterschied.

Homeoffice und Videokonferenzen – Effekte für den Klimaschutz

Arbeiten im Homeoffice: Blick auf Hände auf dem Schreibtisch und eine Tastatur
© Sandra Hirschke / fundus-medien.de

Umweltentlastung durch Videotechnik und Homeoffice

Homeoffice und Videokonferenzen sind auch in kirchlichen Arbeitswelt nicht mehr wegzudenken. Damit kommt auch die Frage nach den Auswirkungen auf die Umwelt auf. Inzwischen gibt es dazu wissenschaftliche Auswertungen. 

Untersucht wurde der energetische Aufwand für die Anschaffung bzw Herstellung zusätzlicher Computertechnik und für den Betrieb der Geräte sowie die vermiedenen Wegstrecken zur Arbeit oder zu einer Sitzung. Die Ergebnisse sind eindeutig: Sobald der Arbeitsweg nicht zu Fuß oder mit dem Fahrrad zurückgelegt werden kann, spart die Arbeit von Zuhause Emissionen ein, bei längeren Pendelstrecken sogar erhebliche Mengen, und ist gut für das Klima und unsere Umwelt.

Wer pendeln muss, schont im Homeoffice meist das Klima

Analysiert man die Auswirkungen des mobilen Arbeitens, so zeigt sich:

  • Bei Nutzung eines Laptops und Anschaffung eines Bildschirms für den Arbeitsplatz zu Hause entsteht ein zusätzlicher CO2-Ausstoss von 18 kg pro Jahr.
  • Verglichen mit den Emissionen, die durch das Pendeln zum Arbeitsplatz entstünden, lohnt sich das Homeoffice schon ab einem Kilometer einfacher Fahrstrecke mit dem PKW oder ab zwei Kilometern mit dem öffentlichen Nahverkehr.
  • Dies gilt auch, wenn bei einer Vollzeitstelle nur die Hälfte der Zeit von zu Hause gearbeitet wird. Die durchschnittliche einfache Pendeldistanz in Deutschland liegt bei 15 km, also weit über dem angegebenen Grenzwert.

Die räumlichen Gegebenheiten zuhause und das jeweilige Heiz- und Beleuchtungsverhalten können den CO2-Ausstoß im Homeoffice individuell noch etwas vergrößern. Unter dem Strich lassen sich Heizenergieeinsparungen durch das Homeoffice nur realisieren, wenn das Heizkonzept an den Bürostandorten an die wechselnde Belegung angepasst wird. Insgesamt stellt die Studie fest, dass das Arbeiten von zuhause in erfreulichem Maße zur CO2-Einsparung beiträgt.

Vergleich der THG-Emissionen von Videokonferenzen und von verschiedenen Verkehrsmitteln
© Quelle: UBA Texte 94/2021, Green Cloud Computing, S. 136

Videokonferenzen sparen viel Energie

Ähnliche Ergebnisse wie für die Effekte des Homeoffice zeigen sich für die Nutzung von Videokonferenztechnik. Je nach genutztem Gerät – also einem einfachen Laptop, einem Desktop-PC, oder eines großen Videomonitors – unterscheidet sich der Energieverbrauch für Nutzung und Herstellung. Dieser ist aber im Vergleich zum Energiebedarf und den Treibhausgas-Emissionen für den vermiedenen Anfahrtsweg gering.

Die Grafik zeigt, wie viele Kilometer mit dem Auto oder öffentlichen Verkehr zurückgelegt werden können, wenn dafür die gleiche Menge THG-Emissionen entstehen wie für eine Stunde Videokonferenz. Bei Nutzung eines Laptops kann mit der entsprechenden Energiemenge zum Beispiel ein Kilometer mit der Fernbahn zurückgelegt werden, mit dem Auto gerade 260 Meter. Etwas mehr verbrauchen große Bildschirme, aber auch die daraus entstehenden Emissionen entsprechen denen einer nur fünf Kilometer weiten Fernbahnstrecke.

Als Fazit lässt sich zusammenfassen: Auch wenn es viele Gründe gibt, die persönliche Begegnung am Arbeitsplatz zu pflegen, der Energieverbrauch ist es in den meisten Fällen nicht.

Vergleich der THG-Emissionen von Videokonferenzen und von verschiedenen Verkehrsmitteln

Studien zum Nachlesen

Institut für Zukunftsstudien und Technologiebewertung-IZT (2020): Arbeiten nach Corona – Warum Homeoffice gut fürs Klima ist, im Auftrag von Greenpeace, Berlin

Umweltbundesamt (2021): Texte 94/2021, Green Cloud Computing, Studie des Öko-Institut und Fraunhofer-Institut für Zuverlässigkeit und Mikrointegration (IZM), Berlin

Institut für Energie- und Umweltforschung-ifeu (2021): Homeoffice und Ersatz von Dienst- und Geschäftsreisen durch Videokonferenzen, Potenziale zur Minderung der Treibhausgasemissionen unter Berücksichtigung der Erfahrungen aus der Corona-Krise, Heideberg

Von der Klima-Kollekte: Fact Sheet: CO2-Bilanzierung von Videokonferenzen

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