Blick auf den Dom in Lübeck
© Uwe Ehlert
Gebäude

Domgemeinde Lübeck hat ihren Heizungsverbrauch analysiert

Die Dom-Gemeinde in Lübeck hat sich ihre Heizung für den Dom genauer angesehen: Sie hat Daten dazu erhoben, wie viel Energie das Aufheizen des historischen Baus für Konzerte, Feiern oder Gottesdienste verbraucht. Das ist wichtig zu wissen, denn nur so können die Emissionen kompensiert und die Kosten für die Energie gesenkt werden.

Wo?

Dom zu Lübeck, Kirchenkreis Lübeck-Lauenburg

Wann?

2023

Wie?

Energieverbrauch ein Jahr lang analysiert

Was?

Historischer Dom zu Lübeck

Emissionen sollen gesenkt und kompensiert werden

Wie sieht es mit dem Energieverbrauch in historischen Kirchen mit hohen Räumen und dickem Mauerwerk genau aus, zum Beispiel wenn dort für Gottesdienste oder Konzerte geheizt wird? Aktuell wird die Heizung im Dom noch mit Heizöl betrieben und verursacht damit besonders hohe Emissionen.

Die Domgemeinde hat deswegen ihren Verbrauch von Heizenergie, die damit verursachten Kosten und die Treibhausgas-Emissionen analysiert. Auch für Besucher und Nutzer sollen diese Daten transparent sein. 

Die Gemeinde möchte damit außerdem ihre Emissionen kompensieren, zum Beispiel über Projekte der Klima-Kollekte. Und eine Umstellung auf klimafreundliche Wärmequellen ist für die Zukunft geplant. Doch dabei muss einiges beachtet werden.

Fakten auf einen Blick

  • Im Maximalfall werden 5200 kWh Energie benötigt, um den Dom für eine Veranstaltung zu beheizen. Dabei werden 1,7 Tonnen CO2 freigesetzt.
  • Die Energie für vier Veranstaltungen genügt, um ein 1-Familien-Haus ein ganzes Jahr lang mit Wärme zu versorgen.
© Carlos Blohm

Im historischen Dom ist einiges zu beachten

Die Ausgangstemperatur im Dom schwankt über das Jahr hinweg erheblich. Die Grundtemperatur ist auf 8°C eingestellt, kälter soll es im Dom nicht werden. Doch um diese Temperatur auch im Winter zu halten, muss zeitweise mehr geheizt werden. Sonst leiden die Kunstschätze im Dom, denn eine hohe Luftfeuchte kann zu Schimmelbefall führen. 

Für den Energieverbrauch zum Aufheizen macht es einen wesentlichen Unterschied, wie hoch die Differenz zur Nutzungstemperatur ist. Um auf eine Nutzungstemperatur von 16 °C für Konzerte oder 12°C für einen Gottesdienst zu kommen, ist also auch der Energieverbrauch durchaus unterschiedlich. Außerdem hat natürlich die Dauer einer Veranstaltung Einfluß auf den Heizenergieverbrauch.

Aufheizen für ein Konzert im Hauptschiff des Lübecker Doms

Die Untersuchung zeigt: Bis zu 5.200 kWh Wärme werden benötigt, um für Konzerte sechs Stunden lang das Hauptschiff des Doms von 8 °C auf 16 °C zu beheizen. 

Die Heizkosten sind entsprechend hoch, sie bewegen sich zwischen 100 Euro und über 650 Euro pro Veranstaltung.

Aufheizen für einen Gottesdienst im Hauptschiff des Lübecker Doms

Zum Heizen für Gottesdienste, für die üblicherweise 12 °C ausreichen, werden 2.000 kWh verbraucht. Entsprechend geringer ist der Verbrauch, wenn die Ausgangstemperaturen bereits bei 10 oder 12 °C liegen. 

Weit geringer ist der Verbrauch, wenn ganz auf das Aufheizen verzichtet wird, wie es im Winter 2022/23 als Beitrag zum Energiesparen und zur Kostensenkung auch im Dom praktiziert wurde.

Linksammlung

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Annette Piening, Umwelt- und Klimaschutzbüro10.03.2025, 10:06 Uhr

....Mehr dazu im Klimaportal auf dieser Seite: Wissen/Gebäude/Kirchen temperieren. Bei Fragen gerne anrufen.

Annette Piening, Umwelt- und Klimaschutzbüro07.03.2025, 16:05 Uhr

Hallo, Bernhard, ja, 16 Grad reichen und sind die empfohlene Maximal-Temperatur. Es macht ansonsten Sinn, die Temperatur so niedrig wie möglich zu halten, mit Feuchtewerten als Richtschnur. Mehr dazu:…

Bernhard06.03.2025, 16:06 Uhr

16 Grad reichen völlig. Macht es also Sinn die Themperatur auch ohne Veranstaltung im Winter im Hauptschiff etwas höher zu lassen

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