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Energiesparen in der Kirche. In der Nazarethkirche in Frankfurt Eckenheim liegen während des Gottesdienstes Decken auf den Stühlen für die Gottesdienstbesucher bereit. Blick auf die Empore, Stuhlreihen mit den Decken. Seitlicher Lichteinfall durch die Fenster auf Fußboden und Stühle. Altar mit Kreuz und Kerzen - dahinter die Kanzel. Im Vordergrund hält eine Hand ein Thermometer mit Temperaturskala.
© Rolf Oeser, fundus.media

Kirchen klimafreundlich beheizen und temperieren

Der Energieaufwand für das Beheizen und Temperieren von Kirchen mit ihren hohen Räumen ist sehr hoch. Entsprechend hoch sind die Einsparmöglichkeiten. In vielen Kirchen in der Nordkirche werden inzwischen die Heiztemperaturen gesenkt und klimafreundliche Temperierungskonzepte angewendet. Die Kirchengemeinden leisten damit einen wichtigen Beitrag zum Klimaschutz und profitieren von sinkenden Energiekosten. 

Der Einsatz neuer Temperierungskonzepte muss immer mit Bedacht erfolgen, so dass die erforderlichen Luftfeuchtewerte eingehalten werden. Nur so lassen sich Schäden an der historischen Bausubstanz, Orgeln und schützenswertem Inventar vermeiden.

Für die Praxis in den Kirchengemeinden stehen Anleitungen zum schonenden Senken der Kirchentemperaturen und Informationen zu beheizten Sitzpolstern und anderen besucher-nahen Heizsystemen zur Verfügung.

Kirchen und ihre Heizungen: Das Wichtigste im Überblick

Kirchen sind in Sachen Raumklima und Energieverbrauch echte Sonderfälle. Anders als bei normalen Gebäuden müssen wir in unseren Kirchen besonders umsichtig handeln, um wertvolle Kunstwerke, Orgeln und das gesamte Inventar zu schützen und gleichzeitig Energie zu sparen.

Gerade im Frühling, wenn draußen die Temperaturen steigen, ist es verlockend, die Türen weit zu öffnen, um die Winterkälte loszuwerden. Doch genau das kann großen Schaden anrichten: Die warme, feuchte Außenluft trifft auf die noch kalten Mauern und Oberflächen im Kircheninneren. Dabei kühlt die Luft ab, kann weniger Feuchtigkeit halten – und diese Feuchtigkeit schlägt sich als Kondenswasser an Wänden, Orgel und Inventar nieder. Die Folgen: Schmutz bleibt kleben, Schimmel findet beste Bedingungen, Holz kann aufquellen und Farbschichten sich lösen.

Wenn Sie Fragen zu den Details haben, helfen die Baupfleger und Baubeauftragten in den Bauabteilungen der Kirchenkreise gerne weiter.

Gemeinsam können wir viel bewegen: Jede und jeder von uns trägt dazu bei, dass unsere Nordkirche bis 2035 treibhausgasneutral wird. Energiesparen ist ein wichtiger Schritt auf diesem Weg – machen Sie mit!

So schützen wir unsere Kirche und sparen Energie – 5 einfache Tipps:

  1. Lüften mit Köpfchen:
    Lüften Sie die Kirche nur, wenn die Außentemperatur mindestens fünf Grad unter der Innentemperatur liegt.
  2. Türen geschlossen halten:
    Halten Sie an allen Tagen die Türen möglichst geschlossen, um Temperaturschwankungen und Feuchtigkeitseintrag zu vermeiden.
  3. Regelmäßige Kontrolle:
    Überprüfen Sie regelmäßig die Temperatur und Luftfeuchtigkeit im Innenraum – kleine Hygrometer helfen dabei.
  4. Empfindliches Inventar schützen:
    Achten Sie besonders auf Orgel, Altäre und Holzbauten. Bei Unsicherheiten wenden Sie sich an die Bauabteilung.
  5. Gemeinsam Verantwortung übernehmen:
    Informieren Sie Ihre Gemeinde über diese Regeln – je mehr mitmachen, desto besser schützen wir unsere Kirche und sparen Energie.

Energie beim Heizen sparen: Unsere Handreichungen

Erste Seite des Dokuments „Handreichung: Temperatur in Kirchen senken“

Handreichung: Temperatur in Kirchen senken

Handreichung: Temperatur in Kirchen senken

In sechs übersichtlichen Schritten die Temperatur senken - ohne Gefahr für Orgeln und Ausstattung.

Es geht um Temperaturen und Feuchtewerte, das zeitliche Vorgehen, und um die Kommunikation mit der Gemeinde.

PDF | 156 KB

Erste Seite des Dokuments „Faktenblatt zur Sitzbankheizung“

Faktenblatt zur Sitzbankheizung

Faktenblatt zur Sitzbankheizung

Fakten und Informationen zu Sitzpolsterheizsystemen zur besucher-nahen Beheizung von Kirchen. Die Informationen umfassen technische Funktionsbeschreibungen, Einsatzbedingungen und eine Marktübersicht.

PDF | 983 KB

Aus der Praxis: Domgemeinde Lübeck hat ihren Energieverbrauch analysiert

Blick auf den Dom in Lübeck
© Uwe Ehlert

Der Energieverbrauch zum Heizen unserer Gebäude ist hoch und übersteigt unseren Stromverbrauch um Längen. Das zeigen Berichte und Auswertungen immer wieder. Aber wie sieht es mit dem Energieverbrauch in historischen Kirchen mit hohen Räumen und dickem Mauerwerk genau aus, zum Beispiel wenn dort für Gottesdienstfeiern oder Konzerte geheizt wird?

Die Dom-Gemeinde in Lübeck hat sich ihre Heizung für den Dom zu Lübeck genauer angesehen und Daten dazu erhoben, welchen Energieverbrauch das Aufheizen für verschiedene Nutzungen verursacht. Dabei ist einiges zu berücksichtigen:

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