Da Holzheizungen mit demselben Prinzip wie konventionelle Gas- oder Ölheizungen arbeiten – Wärme durch Verbrennung erzeugen und auf Wasser übertragen – sind sie breit einsetzbar. Die Vorlauftemperatur, die erzeugt werden kann, liegt ebenfalls in ähnlichen Bereichen, wie bei Gas- und Ölheizungen. Anpassungen bei den Heizkörpern sind also nicht zwingend notwendig.
Einschränkungen gibt es durch die Eigenschaften von Holz als Brennstoff. Holz ist träge. Es entzündet sich nicht so schnell wie Gas oder Öl und einmal entzündet braucht es eine gewisse Zeit, um zu verbrennen. Holzheizungen können dadurch nicht in schneller Folge an und ausgeschaltet werden bzw., je nach Anforderung, viel Wärme und dann wieder wenig Wärme liefern. Mit einem Pufferspeicher zwischen dem Holzheizkessel und den Heizkreisen im Gebäude gewinnt man die notwendige Flexibilität.
Überall wo hoher Warmwasserbedarf besteht, können Holzheizungen auch zur zentralen Warmwasserbereitung genutzt werden. Das funktioniert auch gut in Kombination mit Solarthermie, so dass das Warmwasser im Sommer allein durch Solarthermie erzeugt werden kann.
Im Kontext unserer kirchlichen Gebäude können Holzheizungen in vielen Gebäuden eingesetzt werden: Pastorate, Kindergärten, Kirchen, Gemeindehäuser, Verwaltungsgebäude, Wohnheime, Seminarhäuser. Auch bei Gebäudekomplexen, wie Gemeindezentren, oder für ganze Ensembles und Wärmenetze ist Holz eine geeignete Energiequelle.
"Holzheizungen sind viel zu teuer!" Diese Aussage greift etwas zu kurz. Ja, die Anschaffungskosten sind größer als bei einer vergleichbaren Öl- oder Gasheizung, aber das umfasst erst einmal nur die Kosten für Kauf und Installation der Heizung. Die Kosten für den Brennstoff Holz sind im Vergleich zu fossilen Brennstoffen dafür niedriger.
Unabhängig von der Art der Heizanlage entstehen während des Betriebs über durchschnittlich 15 Jahre ebenfalls Kosten, für Brennstoff, Wartung und kleinere Reparaturen. Am Ende der Lebens-dauer muss die Heizung schließlich entsorgt werden. Die Gesamtkosten werden also (ebenso wie die Emissionen) von allen Phasen des Lebenszyklus beeinflusst und eine solide Wirtschaftlichkeitsbetrachtung sollte das berücksichtigen. In vielen Fällen kann inzwischen durch die Förderung für die Anschaffung von klimafreundlichen Heizungen sowie die geringeren Brennstoffkosten eine bessere Wirtschaftlichkeit im gesamten Lebenszyklus der Heizungsanlage erreicht werden als mit fossilen Heizungen. Die Zahlung eines CO2-Preises entfällt vollständig.
Fehlfunktionen von Holzheizungen resultieren in vielen Fällen aus der Kombination von Planungs- und Installationsfehlern oder treten wegen schlechter Brennstoffqualität auf. Ein erfahrener Planer und ein sattelfester Heizungsbauer sind daher beim Einbau einer Holzheizung sehr zu empfehlen, wenn man lange Ruhe haben möchte. Auf hochwertige Qualität des Brennstoffs zu achten, schützt während des Betriebs der Anlagen vor bösen Überraschungen.
Der Betreuungsaufwand für Holzheizungen ist grundsätzlich höher als für Gas- oder Ölheizungen. Abhängig von der eingesetzten Technik kann er aber mit modernen Anlagen weitgehend reduziert werden.
Die Befüllung des Brennstofflagers erfolgt ähnlich wie bei Heizöl durch den Lieferanten. Der Transport des Brennstoffs vom Brennstofflager zum Heizkessel läuft über Förderschnecken oder Saugeinrichtungen selbstständig und automatisch. Dies gilt für Anlagen, die mit Pellets und Hackschnitzel befeuert werden, allein Scheitholzanlagen werden von Hand befüllt.
Die Ascheentleerung muss bei gut eingestellten Anlagen nur periodisch erfolgen und wird bei neueren Anlagen mit einer automatischen Benachrichtigung angezeigt. Bei kleineren Ascheschubladen kann eine wöchentliche Leerung notwendig sein, aber es gibt auch Holzheizungen mit großen Aschetonnen, die nur monatlich geleert werden müssen. Bei große Holzheizanlagen, wie sie in Wärmenetzen eingesetzt werden, kann sogar eine jährliche Ascheleerung ausreichend sein.
Die Aschebehälter moderner Anlagen sind rundum staubdicht. So lässt sich die Ascheentsorgung auch ohne eine Staubwolke erledigen. Die Asche kann in der Regel mit dem Hausmüll entsorgt werden. Eine gute Steuerungstechnik erlaubt wie bei jeder modernen Heizung die Einstellung eines an den Bedarf im Gebäude angepassten automatischen Heizprogramms, um möglichst effizient zu heizen.