Wärme aus erneuerbarer Energie in Ellerbek
In dem 2011 gebauten Pastorat der Dietrich-Bonhoeffer-Kirchengemeinde in Ellerbek im Kirchenkreis Hamburg-West/Südholstein wurden eine Wärmepumpe und eine Solaranlage eingebaut. Fördermittel machten die Investitionen möglich.
Ellerbek, Kirchenkreis Hamburg-West/Südholstein
November 2022
Wärmepumpe und Solaranlage
Pastorat
Problem: Defekte Heizung musste erneuert werden
Das Pastorat mit einer Wohnung und einem Amtsuzimmer von 2011 hat eine Fläche von 178 Quadratmetern. Aufgrund eines Einbaufehlers waren Teile der Heizungsanlage durch Feuchtigkeit so verrostet, dass diese erneuert werden musste.
Mit Hilfe einer Heizlastberechnung wurde ein neues Konzept zur Wärmeversorgung erarbeitet.
Emissionen sinken dank Wärmepumpe
Da die Heizung ohnehin defekt war, gab es die Chance, von Erdgas als Energiequelle wegzukommen. Die Heizlastberechnung und energetische Bestandsaufnahme hatte ergeben, dass eine Wärmepumpe effizient betrieben werden könnte, und zwar auch ohne den Einbau zusätzlicher Heizkörper oder gar Flächenheizungen.
Aufgrund des steten Warmwasserbedarfs für die Wohnung, der auch schon vorher zentral über die Heiztherme gedeckt wurde, bot sich ergänzend eine Solarthermie-Anlage an. In der Übergangszeit kann damit auch Solarwärme für die Heizung beigesteuert werden.
Fakten auf einen Blick
- Pastorat von 2011, insgesamt 178 Quadratmeter Fläche
- Seit 2022 sind Wärmepumpe und Solaranlage in Betrieb
- Investitionen betrugen rund 49 000 Euro
- Fördermittel in Höhe von rund 30 000 Euro
Finanzierung
Die Investitionen für die neue Anlage lagen mit 49.210 Euro deutlich höher als für eine einfachen Gas-Brennwerttherme. Diese hätte in 2021 gut 8 000 Euro gekostet.
Aber Dank der beantragten Fördermittel und der Unterstützung durch die Bauabteilnung des Kirchenkreises hielten sich die Mehrkosten in Grenzen: Für die Heizlastberechnung, den hydraulischen Abgleich und die Heiztechnik wurden insgesamt 14.700 Euro aus öffentlichen Mitteln bewilligt, weitere 15.700 Euro hat der Kirchenkreis selber beigesteuert.
Kosten und Emissionen im Blick
Seit November 2022 ist die neue Heizungsanlage in Betrieb und erste Auswertungen liegen vor: Um das Haus zu heizen wurden im ersten halben Jahr insgesamt 10.640 kWH verbraucht, für die rund 3.200 kWh Strom nötig waren. Das entspricht einer Jahresarbeitszahl (JAZ) von 3,3. Das heißt, rund 70% der Wärmeversorgung wurden aus Umweltwärme gedeckt.
Der vorläufige Kostenvergleich ergibt ein kleines Plus von November bis April (Einsparung von 7,10 €), bei einem Preis von 12 Cent/kWh für Erdgas und 40 Cent/kWh für Strom.
Der CO2-Ausstoß ist im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 15% zurückgegangen - wenn man dafür den Emissionsfaktor für Bundesmix-Strom zugrunde legt, also dem gesamtdeutschen Durchschnitt. Bei Verwendung von Ökostrom sinken die Emissionen deutlich.
Die Bilanz wird sich über das Jahr gerechnet voraussichtlich weiter verbessern, da die Solarthermie-Anlage in den Sommermonaten die Wärmeerzeugung übernimmt.
Einfach erklärt: Wie funktioniert eine Wärmepumpe
Praxisbeispiele Umwelt- und Klimaschutz
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