Blick auf die Friedhofskapelle in Herzhorn
© Kirchenkreis Rantzau-Münsterdorf
Gebäude

Neues Heizkonzept für Friedhof Herzhorn

Im Friedhofsbüro und in der Kapelle hat ein Elektriker die bestehende Heizung überprüft. Zahlreiche Verbesserungen wurden daraufhin umgesetzt. Ein Energiecontrolling sorgt außerdem für deutlich gesunkenen Stromverbrauch.

Wo?

Friedhof Herzhorn, Kirchenkreis Rantzau-Münsterdorf

Wann?

Juli 2022

Wie?

Neues Heizkonzept

Was?

Kapelle und Bürogebäude

Problem: Kapelle und Büro sollen klimaschonender genutzt werden

Die Verwaltungsmitarbeitenden des kleinen Friedhofs in der Engelbrechtschen Wildnis der Elbmarsch machen sich bereits seit etlichen Jahren Gedanken, wie sie das Friedhofsgelände und die kleine Kapelle mit dem Friedhofsbüro klimaschonender betreiben können.

Die Kapelle aus den 1970er Jahren wird seit jeher mit Strom beheizt. Elektrische Heizelemente unter den Sitzbänken, auf den Fensterbänken und neben dem Altar wurden jeweils zu den Nutzungszeiten hochgeheizt und bei Bedarf auf 4 °C für Frostfreiheit grundtemperiert.

Im Büro gab es einen stromfressenden Heizlüfter, obwohl sich die Mitarbeitenden dort nur selten länger aufhalten.

Lösung: Neue und programmierbare Heizelemente

Zusammen mit einem Elektriker wurde der Wärmebedarf neu bewertet mit dem Ergebnis, dass etliche der Heizelemente überflüssig waren. In der Konsequenz wurden die Fensterbankheizelemente und die Hälfte der Unterbankheizstrahler abgebaut.

Außerdem wurde eine Anlage für die automatische Heizungssteuerung eingebaut.

Richtschnur für das Heizen und vor allem auch das Lüften ist nun die Raumluftfeuchte. Mithilfe von Hygrothermometern achtet die Friedhofsverwalterin nun penibel auf die empfohlenen Feuchtewerte, d.h. bei wärmeren Außentemperaturen werden die Türen geschlossen gehalten und nur in kühlen Morgenstunden oder an trocken-kalten Wintertagen wird gelüftet. Bleibt es sehr feucht, wird die Grundtemperatur zeitweise ein paar Grad höher gestellt.

Im Friedhofsbüro wurde der Heizlüfter durch programmierbare Infrarotheizplatten ausgetauscht. Sowohl hier wie im Kapellenraum wird nun zum Feuchteschutz eine Grundtemperatur von 8 °C gehalten. Gleichzeitig wurden die Nutzungstemperaturen gesenkt. Für Trauerfeiern wird nur noch auf maximal 15°C hochgeheizt. Im Büro genügen meist 18 °C, da die Mitarbeitenden sich dort nur kurz aufhalten.

Fakten auf einen Blick

  • Stromverbrauch um ein Viertel gesunken
  • Motivierte Mitarbeitende setzen viele Verbesserungen um

Bilanz: Stromverbrauch deutlich gesunken

Nach einem Jahr Betriebserfahrung zeichnen sich deutliche Einsparungen beim Stromverbrauch ab.

Auch der kleine Aufwand, monatlich die Zählerstände zu notieren, hat sich bereits gelohnt, weil dadurch ein schwerer Wasserrohrbruch auffiel. Der Wasserrohrbruch entstand unterirdisch an einer Zuleitung zu einer verpachteten Weide durch Baggerarbeiten im Gelände. Der entstandene Schaden war bei den Arbeiten selbst nicht ersichtlich, weil die Leitung zu der Zeit abgestellt war. 

Erst im nächsten Frühjahr sprang bei der Eingabe des Zählerstands in der kostenlosen Software “InterWatt” der hohe Verbrauch ins Auge. Denn: Weicht der Vergleichswert stark ab, meldet das Programm automatisch in einer Warnung den Mehr- (oder Minder-)verbrauch zurück. Durch den Rohrbruch war der Wasserverbrauch sprunghaft um etwa 25 Kubikmeter pro Tag angestiegen.

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