Lärm erzeugt durch Mobilität

Im Folgenden erhalten Sie Informationen rund um das Thema Mobilität und Lärm.

Einleitung

Unsere Fortbewegung hinterlässt nicht nur Fußspuren, sondern verursacht auch Geräusche. Mal mehr, mal weniger. Einige Bewegungsformen erzeugen sogar so viele Geräusche, dass es andere Menschen stören kann. Nicht jeder mag diese Geräusche als störend empfinden, da jeder Mensch individuell fühlt was ihn oder sie stört, doch andere empfinden es vielleicht schon als störend. Trotz dessen sind einige Geräusche belegbar zu laut und auf Dauer schädlich. Festgelegt wird dies durch bestimmte Dezibel-Werte, welche durch Messungen ermittelt werden. Wie viele Menschen durch Straßenlärm krank werden, kann man nur schätzen. Die Hauptverursacher hingegen sind einfacher zu bestimmen. Am Beispiel Hamburg wird veranschaulicht, wo Straßenlärm entsteht, wie er verringert werden kann und wieso die Notwendigkeit einer Reduzierung der Automobile im Straßenverkehr besteht.

Lärmkarten verstehen

Die Stadt Hamburg bietet gut dokumentierte Daten im Bezug auf Lärm erzeugt durch Straßen-, Schienen-, Flugverkehr, die Industrie und den Hafen. Alle hier verwendeten Daten sind frei zugänglich. Die Lärmkartierung, also die Dokumentierung von Lärm in der Stadt, wird in zwei zeitlichen Kategorien unterschieden. Einerseits wird der durchschnittliche 24-Stunden-Umgebungslärmpegel (LDEN) errechnet, andererseits der verursachte Lärm bei Nacht (LNight). Die Stadt Hamburg schreibt: „Der LDEN ist ein jahresdurchschnittlicher, gewichteter 24h-Mittelwert, der 12 Tagesstunden (von 6 Uhr bis 18 Uhr), 4 Abendstunden (von 18 Uhr bis 22 Uhr) und 8 Nachstunden (von 22 Uhr bis 6 Uhr) umfasst. Der LNight bezieht sich nur auf die 8 Nachtstunden“ (Stadt Hamburg). Das niedergestellte DEN im Lärmindex LDEN steht für: „Day“, „Evening“ und „Night“ (also Tag, Abend und Nacht). Das niedergestellte „Night“ des Lärmindex LNight steht folglich für Nacht. Zur Vergleichbarkeit zwischen allen EU-Ländern werden laut dem Umweltbundesamt „EU-weit einheitliche Berechnungsverfahren und Kenngrößen (Tag-Abend-Nacht-Lärmindex LDEN und Nachtlärmindex LNight) verwendet" (Umweltbundesamt)

Lassen Sie uns einen Blick auf die Lärmkarte LDEN zu dem Hamburger Straßenverkehr werfen. Die Pegelklassen reichen von 55 db (A) bis >= 75 dB (A) – auf der Karte markiert von hellgrün bis fast schwarz Violett.

Das Bild zeigt die Lärmkarte für den Straßenverkehr der Stadt Hamburg in einem Betrachtungszeitraum von 24 Stunden
© Stadt Hamburg

Lärmkarte Straßenverkehr Stadt Hamburg

Der Großteil der Straßen verzeichnet eine Lautstärke ab 65 dB(A) und reicht streckenweise, besonders auf den Streckabschnitten der A1, A7, A25 und A255, bis zu, und über, 75 dB(A). Doch nicht nur dort, sondern auch in der Stadt, besonders dort wo die Autobahnen in die Stadt münden, sind sehr hohe Lautstärken zu verzeichnen. Man sieht hier, wie sich der Lärm des Straßenverkehrs, beinahe ausnahmslos in jede Ecke der Stadt drängt. Der Vorteil eines Autos kann hier zum Nachteil werden. Die Flexibilität eines Autos befähigt die Fahrenden, Umwege zu nehmen und Baustellen „schlau“ zu umfahren, was wiederum zu Staus an ganz anderen Enden führen kann. Besonders durch Bauarbeiten an der A7, Abfahrt Bahrenfeld kommt es morgens und zum Feierabend häufig zu Stop and Go Verkehr. Der Blick auf die A7 aus dem Busfenster der Linie 3 - der Bus fährt über eine Brücke über die A7 - verrät die Lage des Streckenabschnitts. Nun kommt es bei Extremfällen dazu, dass sich der Stau bis zur Trabrennbahn in Bahrenfeld, zumindest weit in das „Innere“ der Stadt zieht, was Lärm durch stockenden Verkehr in sonst ruhigere Straßen bringt und die Fortbewegung von anderen Verkehrsteilnehmern behindert.

Das Bild zeigt eine Grafik der Stadt Hamburg, die die Lärmkarte zum Straßenverkehr während des Tages darstellt
© Stadt Hamburg

Die vollständige Karte finden sie auf der Website der Stadt Hamburg (Link

Straßenverkehrslärm bei Nacht

Die Nacht sorgt in der Innenstadt für eine Reduktion des Lärms, während auf den Autobahnen die Lautstärke bei 65 dB(A) bis >70 dB(A) liegt, wie die Lärmkarte LNight zeigt. 

Die vollständige Karte finden sie auf der Website der Stadt Hamburg (Link

Das Bild zeigt eine Grafik der Universität Stuttgart, die den Vergleich zwischen enem Dieselbus und einem Elektrobus in Hinsicht auf die Lautstärke des Fahrzeugs zu verschiedenen Szenarios.
© Universität Stuttgart

Lösen Elektroautos das Problem des Lärms?

Elektroautos sind bei niedrigen Geschwindigkeiten wesentlich leiser als Verbrennerautos, jedoch ist ihr Anteil am Verkehrsteilnehmer-Pool zu gering, als dass dieser ruhigere Effekt tatsächlich verzeichnet werden könnte. Gleiches gilt für Elektrobusse. Sie sind im Vergleich zu Verbrenner-Bussen, wieder nur bei niedrigeren Geschwindigkeiten, deutlich leiser und somit angenehmer sowohl für Außenstehende als auch Passagiere. Grund dafür, dass der Elektro-Antrieb auch gleich laut wie vergleichbare Verbrenner-Varianten sein kann, sind Geräusche verursacht durch eine erhöhte Luftverdrängung bei höheren Geschwindigkeiten, die die Geräusche des Motos übertönen. Die Geräusche des Reifenabriebs, besonders wahrnehmbar bei nassen Fahrbahnen sorgt auch für eine hohe Umgebungslautstärke von dem Bus. Ein Elektrobus und Verbrennerbus sind bereits ungefähr gleich laut bei einem Tempo von 40 km/h. In verkehrsberuhigten Bereichen, z.B. die Mönckebergstraße und der Jungfernstieg, wo Busse den Großteil der Gesamtlautstärke ausmachen, sind Lärm-reduzierende Maßnahmen wie E-Motoren und ein Tempolimit von 30 km/h besonders wirksam. In der Masse werden die positiven Effekte eines Elektromotors auf die Gesamtlautstärke durch Verbrenner negiert. Diesen Vergleich unterstreicht folgende Grafik aus einer Studie der Universität Stuttgart:

Sie wollen sich selber informieren?

Nutzen Sie dafür den folgen Link, welcher Sie auf die Website der Stadt Hamburg weiterleitet: Link

Dort können Sie die Lärmkarten auch als PDF herunterladen.

Die Grafik zeigt die Lärmkartierung des Schienenverkehrs der U-Bahn, der Hafenbahn und der AKN
© Stadt Hamburg

Zum Vergleich:

Der Lärm verursacht durch Schienenverkehr der Hafenbahn, U-Bahn und des AKN-Netz-

Lärmkarte Schienenverkehr Eisenbahn-Bundesamt Stadt Hamburg im 24-Stunden-Durchschnitt
© Eisenbahn-Bundesamt

Die Lärm-immissionen anhand von Daten des Eisenbahn-Bundesamts, welche Haupteisenbahnstrecken (mehr als 30.000 Zugbewegungen pro Jahr), sonstige Strecken und weitere eisenbahnbezogene Schallquellen umfassen.

Lärmkarte Schienenverkehr Stadt Hamburg im bei Nacht
© Stadt Hamburg

Lärm-immissionen des Schienenverkehrs bei Nacht

Lärmkartierung der Stadt Hamburg

Lärmkarte Schienenverkehr Eisenbahn-Bundesamt Stadt Hamburg bei Nacht
© Eisenbahn-Bundesamt

Lärmkartierung des Eisenbahn-Bundesamts. 

Vor Allem überirdische Bahnstationen sorgen für eine hohe Lautstärke. Besonders die alten erhöhten Schienen und Brücken in Winterhude, oder auch an den Landungsbrücken sorgen auch in der Nacht für höhere Lautstärken. Unterirdisch laufende Strecken führen an der Oberfläche zu keinen wahrnehmbaren Belästigungen (siehe Lärmkarte Hamburg). Was zusätzlich im Hinterkopf behalten werden muss ist, dass die Schienen stationär sind. Die Bahnen können nicht ausweichen, sie fahren eine festgelegte Strecke, wohingegen Autos in nahezu jede Seitenstraße fahren können. 

Vergleicht man die Darstellungen von LDEN des Straßenverkehrs zu LDEN des Schienenverkehrs sieht man enorme Unterschiede auf die Schallausbreitung. Während durch die Autobahnen weite Strecken des Umfeldes beschallt werden, und durch den Straßenverkehr ein Großteil der Straßen von Verkehrslärm belastet ist, werden durch die Züge des ÖPNV nur geringe Bereiche erfasst. Züge des Fernverkehrs beschallen vor allem im Süden Hamburgs und bei Nacht auch ein weiteres Umfeld ähnlich wie durch den Straßenverkehr durch Autobahnen, jedoch immernoch circa. 10 Dezibel leiser. Die alleinige Benutzung der Schienen durch Züge, macht Lärmschutzmaßnahmen leichter umsetzbar als bei der von mehreren Verkehrsteilnehmern genutzten Straße.

Sie wollen sich selber informieren?

Nutzen Sie dafür die folgen Links, welcher Sie auf die Website… 

der Stadt Hamburg weiterleitet: Link

des Eisenbahn-Bundesamtes weiterleitet: Link

 

Dort können Sie die Lärmkarten auch als PDF herunterladen.

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