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Eine Gruppe von Menschen sitzt in einem Raum im Kreis und im Hintergrund durch eine Tür sieht man eine weitere Gruppe in einem weiteren Raum. Effektiv Räume nutzen, dient dem Klimaschutz.
© Fundus-Media

Heizen und Lüften - was kann ich beachten?

Auf dieser Seite finden Sie wertvolle Informationen und praktische Tipps zur optimalen Raumnutzung, um Energie zu sparen und ein behagliches Raumklima zu schaffen. Heizen und richtiges Lüften sind hierbei entscheidend. Erfahren Sie auf dieser Seite, was Sie beachten müssen zum Beispiel beim Einstellen der Heizung.

Außerdem: Möbel, Vorhänge oder Pflanzen beeinflussen das Raumklima. Hier kann jede und jeder selber etwas tun. 

Heizen und Lüften - Worum geht es eigentlich?

Lüften ist (k)eine Wissenschaft, und Heizen auch nicht. Richtiges Lüften sorgt für Behaglichkeit im Gemeindehaus. Es transportiert überschüssige Feuchtigkeit aus dem Gebäude nach draußen und verhindert Schimmelbildung und Schäden an der Bausubstanz.

Wie lässt sich beim Lüften und Heizen Energie sparen? Lüften, Fenster öffnen, Türen öffnen, durchlüften, stoßlüften – wir erklären wie es geht. Auch wie Sie Ihre Heizung gut einstellen und was die Thermostatventile können, erfahren Sie hier.

Diese physikalischen Grundprinzipien zum Lüften und Heizen verdeutlichen, wie die Dinge zusammenhängen:

  • Kalte Luft kann weniger Feuchtigkeit aufnehmen als warme Luft.
  • Jeder Mensch gibt etwa 30 Gramm Wasser pro Stunde an die Luft ab, 30 Menschen entsprechend etwa einen Liter Wasser pro Stunde.
  • Die Erwärmung feuchter Luft erfordert mehr Energie als die Erwärmung trockener Luft.
  • Die Erwärmung von Bauteilen und Möbeln erfordert sehr viel mehr Energie als die Erwärmung der Raumluft.

Lüften - was muss beachtet werden?

Ein offenes Fenster sorgt für gutes Lüften, wenn man energiesparend Räume nutzen will.
© Sandra Hirschke

Gerade während der kalten Jahreszeit wirkt ein angenehm warmer Gemeindesaal besonders einladend. Aber wo viele Menschen versammelt sind, geht es nicht ohne Frischluftzufuhr. Und so wird in Gemeindehäusern vielfach kostbare Wärme zum Fenster hinaus geheizt. 

Wer einige Grundregeln beachtet, kann allein durch sein Verhalten Energie und Kosten sparen. Gleichzeitig lässt sich die Behaglichkeit in den Räumen dadurch spürbar steigern.

Grundregeln des Lüftens

  1. Gründlich Lüften AM ENDE jeder Veranstaltung, damit nachfolgende Nutzer von frischer Raumluft empfangen werden. Bei Bedarf auch zwischendurch.
  2. Kurzes Querlüften bei weit geöffneten gegenüberliegenden Fenstern und Innentüren ist die effektivste Methode, einen kompletten Luftaustausch herzustellen und Feuchtigkeit abzuführen.
  3. Die Heizkörperventile schon kurz vor dem Lüften vollständig ausdrehen (Nullstellung). Erst danach wieder anstellen.
  4. Gekippte Fenster vermeiden. Dies ist ineffektiv und vergeudet Heizenergie.
  5. Bei dauerhafter Nutzung mindestens zwei- bis viermal täglich Lüften, je nachdem, wie oft und wie viele Menschen sich in den Räumen aufhalten.

Sommerkondensat schädigt Kellerräume

Was für Wohnräume richtig ist, kann im Sommer für Kellerräume genau das Falsche sein. Grund dafür ist das Phänomen „Sommerkondensat“. Warme Luft kann mehr Feuchtigkeit aufnehmen als kalte. Warme Sommerluft ist deshalb auch dann feucht, wenn man das Wetter selbst nicht als schwül empfindet. Besonders die kühlen Keller sind daher nun gefährdet.

Die feuchtwarme Luft von draußen bringt zusätzliche Feuchtigkeit in die Räume und kondensiert an den kalten Kellerwänden. Damit über geöffnete Kellerfenster im Sommer nicht zu viel Luftfeuchtigkeit in den Keller gelangt, sollte ein Lüften möglichst nur dann erfolgen, wenn die Außentemperatur niedriger ist als diejenige im Keller, in der Regel früh morgens oder nachts.

Aufpassen beim Lüften von Kirchen

Besondere Obacht ist beim Lüften von Kirchen zu geben. Gerade auch bei Kirchen besteht die Gefahr der Sommerkondensation, mit nicht selten hohen Schäden.

Details finden Sie auf der Unterseite zum Temperieren von Kirchen.
 

Tipps zum schonenden Lüften von Kirchen

Heizen - Was muss beachtet werden?

Heizungsventil
© Astrid Wessels - fundus-medien.de

Jedes Grad höhere Raumtemperatur erhöht den Energieverbrauch um sechs Prozent - das ist die Faustformel nach der sich der Effekt eines bewußten und sparsamen Heizverhaltens abschätzen läßt. Eine wichtige Stellschraube, um dieses Einsparpotenzial zu nutzen, ist auf die passende Einstellung der Heizkörperthermostate zu achten und Räume nur dann zu beheizen, wenn sie genutzt werden.

Wollen Kirchengemeinden von diesen Einsparungen profitieren und damit einen Beitrag zum Klimaschutz leisten, sind die entsprechenden Verantwortlichkeiten auf die Menschen vor Ort zu verteilen. Es braucht verläßliche Routinen für regelmäßige Rundgänge durch die Räume, für die Kontrolle von Fenstern oder Heizkörperventilen. Vielfach übernehmen das die Küster und Hausmeister, aber auch Ehrenamtliche tragen häufig dazu bei.

Gewünschte Raumtemperatur richtig einstellen

  • Stellen Sie das Thermostatventil zum Aufheizen nicht höher als die Zieltemperatur. Auch voll aufgedreht, wird die Heizung nicht schneller warm.
  • Drehen Sie immer alle Heizkörper in einem Raum auf die gleiche Temperatureinstellung.
  • Temperieren Sie auch die Räume, die kaum bzw. nicht genutzt werden, auf mindestens 16 Grad.
  • Achten Sie darauf die Temperatur nicht dauerhaft unter 16°C zu senken, da es sonst zur Kondensation von Feuchtigkeit an den Wänden und Schimmelbildung kommen kann.
  • Versuchen Sie nicht, kühle Räume mit der Luft aus wärmeren Räumen zu heizen. Dadurch gelangt nicht nur Wärme, sondern auch Feuchte in den kühlen Raum. Die relative Luftfeuchte steigt und erleichtert das Wachstum von Schimmelpilzen.
Temperaturskala eines Heizungsventils
© Umwelt- und Klimaschutzbüro der Nordkirche

Tipp: Möbel, Vorhänge und Pflanzen

  • Verdecken Sie die Heizkörper nicht durch Vorhänge oder Gardinen, damit die Wärme vollständig in den Raum abstrahlen kann.
  • Stellen Sie Möbel nicht zu dicht an Außenwände, damit warme Raumluft an die Wand gelangen kann, um diese zu erwärmen. Anderenfalls kann bei  schlecht gedämmten Häusern kritische Feuchte und Schimmel entstehen. Den richtigen Standort haben Möbel bei einem Abstand von 5 bis 10 cm zur Außenwand.
  • Wenn Vorhänge einen Abstand von einer Handbreit zu Wand und Fußboden haben, kann die Luft frei zirkulieren.
  • Beschränken Sie die Anzahl der Zimmerpflanzen, wenn trotz Lüftens dauerhaft zu hohe relative Luftfeuchte in den Räumen herrscht.

Hintergrundwissen: Thermische Behaglichkeit

Thermische Behaglichkeit beschreibt das Zusammenwirken der physikalischen Parameter, die den Wärmehaushalt des Menschen beeinflussen. Diese umfassen Lufttemperatur, Luftfeuchtigkeit, Windgeschwindigkeit und die Temperatur der Umgebungsflächen, aber auch Beleuchtung und Luftqualität. Sind sie in einem bestimmten Gleichgewicht, ist das Raum- oder Mikroklima der Umgebung für den Menschen behaglich. Kurt Engelmann beschreibt das für einen Menschen angenehmste Raumklima mit einem lauen Sommertag:

“Das für den Menschen angenehmste Raumklima, bei dem er sich behaglich fühlt, kann am besten mit einem milden Sommertag im Freien, an einem ruhigen windstillen Platz im Halbschatten verglichen werden. Temperatur und Luftfeuchtigkeit sind angenehm, weder zu hoch noch zu niedrig; die Luft ist frei von Staub, Ozon und anderen Schadstoffen sowie frei von unangenehmen Gerüchen. Im Hintergrund ist nur ein leises Rauschen der Blätter zu hören, das Licht ist nicht zu grell und nicht zu düster, die Farben in der Natur sind unaufdringlich, aber dennoch abwechslungsreich.”
(http://www.iesysteme.at/dl/Engelmann-Inst07-08.pdf am 19.02.2018)

Einige der zugrundeliegenden Zusammenhänge zu verstehen, kann helfen, ein behagliches und gesundes Raumklima herzustellen und ein tieferes Verständnis für energiesparendes Heizen und Lüften zu erlangen. Zum Nachlesen eignet sich die Handreichung zur Thema. 

Handreichung zum Thema thermische Behaglichkeit

Praxistipps zum Download

Erste Seite des Dokuments „Kurzinfo: Heizen und Lüften“

Kurzinfo: Heizen und Lüften

Wer weiß, wie man effizient lüftet und heizt, kann viel Energie und Geld sparen. Auf
diesem Informationsblatt erhalten Sie die wichtigsten Hinweise dafür.

PDF | 384 KB

Weitere Infos und Aushänge

Erste Seite des Dokuments „Energiespar-Ratgeber der Nordkirche, 2025“

Energiespar-Ratgeber der Nordkirche, 2025

Energiespar-Ratgeber der Nordkirche, 2025

Der Ratgeber beschreibt, welche Schritte Kirchengemeinden zum Energiesparen gehen können. Er bietet Checklisten und Vorlagen für die Planung, die Beteiligung der Gemeinde und die zentralen Maßnahmen.

Schwerpunkt des Ratgebers sind kurzfristige Maßnahmen, die ohne große Investitionen umgesetzt werden können. Der Ratgeber liefert Ihnen Tipps für Gemeindehäuser und -zentren. Für Kindertagesstätten, Verwaltungen und weitere Einrichtungen finden Sie ergänzende Hinweise.

Für Kirchen bieten wir separate Tipps. Hier stellen Orgel, Inventar und Kunstschätze besondere Anforderungen.

PDF | 908 KB

Erste Seite des Dokuments „Poster mit Energiespartipps für Gemeindehäuser“

Poster mit Energiespartipps für Gemeindehäuser

Poster mit Energiespartipps für Gemeindehäuser

Das A4-Poster zum Selbstausdrucken und Aushängen in Kirchengemeinden listet die zentralen Energiespartipps zu den Themen Licht, Lüften, Heizen und Elektrogeräten auf

PDF | 399 KB

Erste Seite des Dokuments „20 Tipps für 20 Prozent Energieeinsparung“

20 Tipps für 20 Prozent Energieeinsparung

20 Tipps für 20 Prozent Energieeinsparung

Die Kurzanleitung enthält 20 zentrale Ansatzpunkte und schnell umsetzbare Ideen zum Energiesparen ohne Investition

PDF | 251 KB

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