Bundestagswahl: Fakten zur Klima-Debatte
14. Januar 2025
Nein: Der Industriestandort Deutschland ist durch die Energiewende nicht in Gefahr! Es ist auch keine Lösung, wieder Atomkraftwerke zu bauen! Und Windkraftanlagen zerstören auch nicht zwangsläufig die Natur. Im aktuellen Bundestagswahlkampf kursieren viele Falschinformationen und Kampagnen, die unsere Verantwortung für die Klimakrise verschleiern. Umso wichtiger ist es, Fakten zu kennen, zu wissen, wo wir uns gut informieren können und Strategien zu lernen, um Falschinformationen zu kontern.
Auf dieser Seite tragen wir für Sie hilfreiche Links, Stellungnahmen und Fakten-Checks zusammen. Außerdem finden Sie Bildungsveranstaltungen, in denen Sie Argumentationshilfen bekommen. Wir erweitern diese Seite in den kommenden Wochen regelmäßig.
Klimakrise: Fragen und Antworten zu einem komplexen Thema
Die Wahlprogramme der Parteien zur Bundestagswahl sind gedruckt - und manche lesen sich, als habe niemand die Chancen und Herausforderungen der Klimakrise erkannt. Manche Parteien wollen den begonnenen Weg zur Treibhausgasneutralität verzögern oder gar verlassen. Sie erwecken den Eindruck, als könne sich Deutschland Ausgaben für mehr Klimaschutz nicht leisten.
Doch: Der wachsende Anteil von erneuerbaren Energien im Stromnetz ist ein Erfolgsmodell und langfristig viel günstiger. Unsere Abkoppelung von fossilen Energien, beschleunigt durch den Krieg Russlands gegen die Ukraine, sichert unsere zukünftige Versorgung.
Mutiges und engagiertes Handeln der Politik kann etwas bewirken. Umso wichtiger ist es, Politikfelder nicht gegeneinander auszuspielen. Soziale Gerechtigkeit und Klimaschutz gehören zusammen. Frieden, gerechte Handelsbeziehungen und Entwicklungschancen für alle Menschen weltweit, sichern auch Wohlstand und gutes Leben in Deutschland. Unser Einsatz für Treibhausgasneutralität schützt unseren Planeten, damit alles Leben auf der Erde eine Zukunft hat.
Hier können Sie sich informieren zu Fakten und Hintergrund
Websites von Partnerorganisationen und NGOs, auf denen Sie sich informieren können:
- Dossier von “Brot für die Welt” zur Bundestagswahl: Gerechtigkeit wählen.
- Politische Forderungen und eine Analyse der Parteiprogramme von der Klima-Allianz Deutschland
- Wichtiges Klimawissen gibt es bei der gemeinnützigen Organisation Klimafakten.
Bildungsveranstaltungen: Welche Strategien gibt es, um falsche Informationen zu erkennen? Wie kann ich lernen, in Diskussionen sachlich zu argumentieren?
06.02.2025, 18.15 - 19.45 Uhr. ONLINE. “Gemeinsam für mehr Klimaschutz! Was für die Bundestagswahl jetzt noch wichtig ist.” Eine Veranstaltung des Instituts für Kirche und Gesellschaft der Evangelischen Kirche in Westfalen.
Landesbischöfin betont Verantwortung von Politik und Gesellschaft beim Klimaschutz
Klimaschutz ist eine zentrale Aufgabe für Kirche, Zivilgesellschaft und Politik, so Landesbischöfin Kristina Kühnbaum-Schmidt. Mit Blick auf die Bundestagswahl betonte sie:
- “Bei den Herausforderungen durch den Klimawandel geht es auch um Freiheit - vor allem um die Freiheit zukünftiger Generationen, um ihre Lebensmöglichkeiten und Lebensperspektiven.”
- Gebäude, Mobilität und Konsum seien die drei für die ökologische Transformation wichtigsten Bereiche, in die die Gesellschaft wir um der gemeinsamen Zukunft willen als Gesellschaft investieren müsse.
- Klima- und Umweltschutzpolitik muss langfristig geplant werden und darf nicht von der momentanen Kassenlage abhängen. Auch in Zeiten multipler Krisen dürften sich Politik, Kirche und Gesellschaft nicht vom Klimawandel abwenden.
- Der achtsame Umgang mit Gottes Schöpfung und die Übernahme von Verantwortung für die Schöpfung gehört zu den Kernaufgaben einer christlichen Kirche. Als Kirche seien wir gut vernetzt auf allen politischen Ebenen und könnten etwas bewirken.
Klimaschutz in der Nordkirche: Unser Wissen für Sie
Aktuelle Fakten zum Klimaschutz
Im kommenden Jahr muss die Landessynode ein neues Klimaschutzgesetz beschließen. Das derzeit gültige ist aus dem Jahr 2015. Hiernach soll die Nordkirche bis 2050 treibhausgasneutral sein. Doch der 2022 von den Synodalen beschlossene Klimaschutzplan, der jeweils für die kommenden fünf Jahre die konkreten Maßnahmen benennt, hat das Ziel der Treibhausgasneutralität auf 2035 vorgezogen. Nun soll ein entsprechendes Gesetz dieses neue Ziel auch abbilden.
Für die anstehenden Diskussionen haben das Umwelt- und Klimaschutzbüro der Nordkirche und alle Klimaschutzmanager:innen in den Kirchenkreisen aktuelle Fakten und Grundlagen zum Sachstand zusammengetragen.
Einsatz für Klimagerechtigkeit
Klimagerechtigkeit sieht die Klimakrise als Menschenrechts- und Gerechtigkeitsfrage, nicht nur als Umweltproblem: Diejenigen, die am wenigsten zur Erderhitzung beigetragen haben, tragen die Hauptlasten ihrer Folgen. Das gilt für marginalisierte Menschen – allen voran im globalen Süden –, Mitgeschöpfe wie Tiere und Pflanzen, sowie für alle kommenden Generationen.
Die Nordkirche engagiert sich für Klimagerechtigkeit - vor Ort und weltweit. Die Infostelle Klimagerechtigkeit im Ökumenewerk der Nordkirche organisiert öffentliche Aktionen, Bildung, Lobbyarbeit und Kooperationen mit Partnern im globalen Süden.
Klimaschutzstrategie der Kirche
Maßnahmen für mehr Klimaschutz stehen regelmäßig auf der Agenda der Landessynode und der Synoden in den Kirchenkreisen. Die Diskussionen und daraus folgenden Beschlüsse sind wichtig und sorgen für die nötige Akzeptanz und Ermutigung. Die Klimaschutzstrategie beinhaltet deswegen verbindliche und nachvollziehbare Ziele und Aufgaben, sie ermittelt die nötigen Mittel für die Umsetzung von Maßnahmen und evaluiert das Erreichte regelmäßig.
Zur Klimaschutzstrategie der Nordkirche gehört auch die Erkenntnis, dass Klimaschutz nicht allein eine Frage von Technik und Finanzen ist. Leitend für alle Entscheidungen sollte es sein, zunächst den Bedarf zu überprüfen und zu reduzieren, denn ein Weniger an Räumen, Papierverbrauch, Licht oder das Teilen von Gütern können ein Gewinn sein.