Handlungsfelder für den kirchlichen Klimaschutz
Auf vielen Ebenen ist mehr Klimaschutz möglich. Für die Nordkirche sind sechs Handlungsfelder zentral, um das beschlossene Klimaschutzziel zu erreichen: Gebäude, Mobilität, Einkauf, Biodiversität, Erneuerbare Energie und, nicht zuletzt, die Bildung. In all diesen Bereichen bieten sich vielfältige Handlungsmöglichkeiten für Kirchengemeinden und kirchliche Einrichtungen zum Klimaschutz beizutragen.
Hintergrund: Handeln für mehr Klimaschutz der Nordkirche
Ob Gemeinden auf Papier, das mit dem “Blauen Engel” zertifiziert ist, umsteigen, oder das Dach ihrem Gemeindehauses sanieren wollen: Jeder Schritt und jede Maßnahme spart Emissionen und Energie. Deswegen ist es wichtig, alle sechs Handlungsfelder in den Blick zu nehmen und mit fachlicher Beratung, durch Fortbildungen oder Workshops Einsparmöglichkeiten zu erkennen.
Momentan sorgen die mehr als 5000 kirchlichen Gebäude, darunter Kirchen, Gemeindehäuser und Verwaltungen, für den Großteil der Treibhausgaremissionen in der Nordkirche. Der Bereich Mobilität, also die Art, wie wir uns fortbewegen, liegt auf Platz zwei. Unsere Beschaffung ist ebenfalls für den Verbrauch von Ressourcen verantwortlich, deswegen ist es wichtig auf nachhaltige und ökologische Produkte zu achten. Bei der Pflege und Bestellung von Landflächen, die der Kirche gehören, muss auf den Schutz der Artenvielfalt geachtet werden, denn nur eine eine intakte Natur kann auch unser Klima und unsere Ressourcen schützen.
Gut zu wissen: Um Emissionen und Energie zu sparen, sind oft gar keine großen Investitionen nötig. Es reicht vielfach, das eigene Verhalten und die Arbeitsabläufe vor Ort zu verändern!
Im Bereich “Wissen” finden Sie für jedes Handlungsfeld technisches Fachwissen, Tipps, Praxisbeispiele aus jedem Kirchenkreis und Ansprechpersonen.
Handlungsfeld Bildung
Das Ziel einer treibhausgasneutralen Kirche erfordert mehr als die Umsetzung technischer Maßnahmen. Durch Bildungsangebote, wie Workshops, Fortbildungen und Diskussionsveranstaltungen wird wichtiges Wissen vermittelt. Gemeinsames Lernen sorgt auch für die nötige Motivation, gemeinsam den Wandel anzupacken.
Bereits jetzt gibt es zahlreiche Akteur:innen in der Nordkirche, die mit ihren Formaten die unterschiedlichsten Zielgruppen erreichen. Auch Kooperationen mit ökumenischen Partner:innen und gesellschaftlichen Organisationen bieten spannende neue Perspektiven.
Handlungsfeld Gebäude
Mit rund 80% der Emissionen verursachen Gebäude den Löwenanteil des Treibhausgas-Ausstoßes der Nordkirche. Vor allem die Beheizung der über 5.000 Gebäude in den Kirchengemeinden und kirchlichen Einrichtungen mit Heizöl und Erdgas treibt die Treibhausgas-Bilanz nach oben.
Bis 2027 will die Nordkirche den Energieverbrauch ihrer Gebäude um 30 Prozent senken und die Hälfte des Energiebedarfs aus erneuerbarer Energie decken. Bis 2035 soll der Energiebedarf um weitere 20 Prozent sinken und die vollständige Umstellung auf klimafreundliche Energiequellen erreicht sein.
Zahlreiche Energiesparmaßnahmen lassen sich ohne zusätzliche Kosten umsetzen, andere erfordern zunächst Investitionen. Insgesamt sinken damit nicht nur die Emissionen, sondern auch die Betriebskosten. Viele Gemeinden zeigen mit ihren Beispielen, welche verschiedenen Maßnahmen zum Klimaschutz beitragen.
Handlungsfeld Mobilität
Die Nordkirche erstreckt sich auf einer großen Fläche: Von der Nordsee bis an die polnische Grenze, von der Grenze zu Dänemark bis in den Süden Hamburgs jenseits der Elbe. Daher ist auch die Art, wie wir uns fortbewegen für die Emissionsbilanz wichtig.
Innerhalb der Nordkirche resultieren rund 25% der Emissionen aus Mobilität - Tendenz steigend. Vor allem im ländlichen Raum müssen Möglichkeiten für klimaschonende Mobilität erprobt und genutzt werden. Dazu gehören z.B. Lastenfahrräder, Pedelecs, Mitfahrbänke, Fahrgemeinschaften, Car- und Ride-Sharing sowie nicht zuletzt die Nutzung des ÖP(N)V.
Handlungsfeld Erneuerbare Energien
Durch den Einsatz von Solarenergie, Windkraft und Biomasse anstelle von fossilen Ressourcen leisten kirchliche Einrichtungen einen aktiven Beitrag zur Reduzierung von Treibhausgas-Emissionen. Dieses Engagement reflektiert nicht nur die Verantwortung für die Bewahrung der Schöpfung, sondern verstärkt auch das Bewusstsein in den Gemeinden für die Bedeutung nachhaltiger Lebensweisen.
Handlungsfeld Einkauf
Auch durch bewusstes Einkaufen lässt sich ein Beitrag zum Klimaschutz und sozialer Gerechtigkeit leisten. Egal ob beim Kauf von Druckerpapier, von Lebensmitteln für die Bewirtung oder bei der Anschaffung eines neuen Computers.
Der Kauf von Produkten, die unter ökologischen und fairen Bedingungen hergestellt wurden, zeugt von einem glaubwürdigen Handeln und Wirtschaften unserer Kirche. Außerdem schützen faire Arbeitsbedingungen die Menschenrechte.
Handlungsfeld Biodiversität
Als Kirche können wir viel für Biodiversität und den Erhalt der Artenvielfalt tun: Gemeinden pflegen das Gelände auf Friedhöfen, von Kirchen und Kitas, oder besitzen Land und haben es verpachtet.
Hier werden bereits an vielen Orten die biologische Vielfalt gefördert, neue Lebensräume für Pflanzen und Tiere geschaffen und gemeinsam mit Landwirt:innen an mehr Bodenfruchtbarkeit gearbeitet.