Wärme aus Knickholz und Sonne für Gemeinde Lütau
Gasknappheit? Eine kalte Kirche im Winter? Die Kirchengemeinde Lütau im Kirchenkreis Lübeck-Lauenburg hat bereits eine Lösung gefunden. Sie heizt mit eigenem Knickholz und Sonnenenergie.
Lütau, Kirchenkreis Lübeck-Lauenburg
August 2022
Eigenes Knickholz und Solarenergie
Pastorat, Kindertagesstätte und Kirche
Problem: Die Gemeinde will eine klimafreundliche Wärmeversorgung
Die Kirchengemeinde Lütau hat mit 1.400 Mitglieder in sieben umliegenden Ortschaften. Sie ist eine der Pilgerstätten an der „Via Scandinavica“.
Auf ihrem Gelände verfügt sie über große landwirtschaftliche Flächen, die mit Knickholz bewirtschaftet werden. Das ist typisch für die Region.
2012 hat der Kirchengemeinderats beschlossen, das Klimaschutzgesetz der Nordkirche von 2015 umzusetzen und auf eine klimafreundliche Wärmeversorgung für seine Kirche, das Pastorat und die Kindertagesstätte umzusteigen.
Lösung: Umstieg auf erneuerbare Energie durch eigenes Knickholz und Sonne
Die Umsetzung dieses Umstiegs auf erneuerbare Energie war ein Kraftakt, hat aber durch das Zusammenspiel unterschiedlicher Fachberatungen und Fördermittelgeber geklappt.
„Auf einer Freifläche des Pastorates ist für den Betrieb der Anlage und die Lagerung der Hackschnitzel ein Heizcontainer mit rund 120 Quadratmeter Fläche errichtet worden“, informiert Michael Eggers, Vorsitzender des Kirchengemeinderates. Eine Förderschnecke bringe das Holz vom Lager ins Heizhaus und zum Kessel.
Die Solarthermieanlage mit rund 40 Quadratmetern am Rande des Parkplatzes sorgt für warmes Wasser in Pastorat und Kindergarten und liefert in der Übergangszeit einen größeren Anteil der Heizwärme. Zusätzlich wurden das Heizungssystem der Kirche erneuert und die Luftheizung durch eine Fußbodenheizung ersetzt.
„Neben dem tollen Komfortgewinn für Kirchenbesucher ist ein weiterer großer Vorteil, dass wir bis weit in den Oktober hinein und wieder ab März zu großen Teilen mit Sonnenwärme heizen können“, sagt Pastorin Johanna Lembcke-Oberem. „Außerdem haben wir nun verlässlich niedrige Brennstoffkosten.“
Fakten auf einen Blick
Treibhausgas gespart: Rund 80 Prozent, konkret 32 Tonnen CO2 pro Jahr.
Fördermittel:
- 200 000 Euro vom Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz/Förderprogramm Nationale Klimaschutzinitiative
- 100 000 Euro von der Europäischen Union/Landwirtschaftsfonds für die Entwicklung des ländlichen Raumes (ELER)
- Land Schleswig-Holstein/Fonds für AktivRegion Sachsenwald-Elbe
Finanzierung
Gefördert wird das Projekt aus Bundesmitteln der Nationalen Klimaschutzinitiative sowie durch den Europäischen Landwirtschaftsfonds für die Entwicklung des ländlichen Raums (ELER) und das Land Schleswig-Holstein über die AktivRegion Sachsenwald-Elbe.
Darüber hinaus werden die Baumaßnahmen und die Umsetzung des Kommunikationskonzepts durch den Kirchenkreis Lübeck-Lauenburg, aus Mitteln der Landeskirche und aus Spenden aus der Kirchengemeinde unterstützt.
Linksammlung
Zusammenfassung des Konzepts der Kirchengemeinde Lütau
Pressenachricht der Nordkirche vom 14. Juni 2019
Pressenachricht des Kirchenkreises Lübeck-Lauenburg vom 22. Oktober 2020
Weitere Informationen zum Projekt und den Förderern auf der Webseite der Kirchengemeinde Lütau
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