Ein großes Schild "Lebendiger Landbau" weist an der Straße zum Hof Boienhagen im Kirchenkreis Mecklenburg
© Simone Viere, Nordkirche

Solidarische Landwirtschaft auf Kirchenland

Moderne Landwirtschaft bedeutet nicht nur Nahrungsmittelproduktion. Wer sie verantwortungsvoll betreibt, schützt die Artenvielfalt und damit Gottes Schöpfung. Die Nordkirche verpachtet mehrere Flächen, auf denen landwirtschaftliche Höfe betrieben werden. So auch in Boienhagen im Kirchenkreis Mecklenburg.

Wo?

23936 Upahl, Kirchenkreis Mecklenburg

Wann?

2017

Wie?

Solidarische Landwirtschaft

Was?

Gepachtetes Kirchenland

Solidarische Landwirtschaft Hof Boienhagen im Kirchenkreis Mecklenburg: Das Ehepaar Walzer vor ihrem Bauernhaus
© Simone Viere, Nordkirche

Ein Paradies auf Kirchenland

Das Land in Boienhagen in Mecklenburg-Vorpommern gehört der Nordkirche. Zugefallen ist es ihr durch eine Erbschaft. Um Haus und Hof nicht brachliegen zu lassen, entschloss sie sich 2017 schließlich, es in die Verpachtung zu geben. 

Für Laura und Johannes Walzer ist mit der Pacht des Kirchenlandes ein Traum in Erfüllung gegangen: Auf sieben Hektar bauen sie hier 55 verschiedene Kulturen von Radieschen über Tomaten bis hin zu Salat und insektenfreundlichen Blumen an.

Zwischen alten Obstbäumen steht ihr frisch renoviertes Bauernhaus. Vor der alten, noch windschiefen Scheune pickt ein schwarz-weißes Huhn im Sand, eine rote Katze räkelt sich in der Sonne.

Kuerbisse auf dem Feld vom Hof Boienhagen im Kirchenkreis Mecklenburg
© Simone Viere, Nordkirche

Solidarische Landwirtschaft: Sie funktioniert!

Mit dem Anbau von Gemüse und der Haltung von Legehennen werden etwa 220 Abnehmer:innen, zum Beispiel Familien, aus der Region mit der Solidarischen Landwirtschaft (SoLaWi) mit gesunden Lebensmitteln versorgt. Sie sind mehr als nur Konsumenten. Sie sind Teil des Hofes, können diesen mitgestalten und ermöglichen es, nach den Werten und Idealen der Landbewirtschafter*innen zu arbeiten.

Das Besondere auch: Der Beitrag ist nicht für alle gleich. So geben die Walzers zwar einen Richtwert vor. Am Ende entscheiden aber die Anteilnehmer:innen, ob sie weniger oder mehr zahlen können. "Das Schöne ist, es funktioniert wirklich: Es sind tatsächlich Leute bereit, mehr zu geben, wenn sie es können", sagt Laura Walzer. 

Fakten auf einen Blick

  • 7 Hektar mit mehr als 55 verschiedenen Kulturen von Gemüse, Obst und Salat. Außerdem Blumen, Bienen und Hühner.
  • Der Lebendige Landbau ist gefördert durch den europäischen Landwirtschaftsfond für die Entwicklung des ländlichen Raumes.
  • Abholung am Hof selber und elf weiteren Depots zwischen Lübeck und Wismar. Weitere Depots in Planung. Hier eine Liste der Depots.
  • Mittlerweile arbeiten 9 Menschen auf dem Hof: Zum Beispiel Auszubildende, Gärtner:innen, eine Architektin und Landwirt:innen.

 

Hintergrund: Verpachtung von Kirchenland

Insgesamt verfügen mehr als 800 von etwa 1000 Kirchengemeinden der Nordkirche über eigene Flächen. Zusammen sind es rund 78.000 Hektar.

Ursprünglich sollten die Ländereien dafür sorgen, dass die Pastoren sich und ihre Familien ernähren konnten. Heute ist dieser Zweck hinfällig. Die jeweilige Kirchengemeinden kann also über eine alternative Weiterverwendung, wie etwa die Verpachtung an Landwirte, entscheiden. 

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Auf YouTube können Sie einen Film über Leben und Arbeit auf dem Hof Boienhagen ansehen

Linksammlung

Zur Website der Solidarischen Landwirtschaft in Boienhagen: “Lebendiger Landbau”

Das Infoportal “Kirchenland” informiert über weitere Beispiele, Ansprechpersonen und darüber, wie Verpachtung und Umsetzung funktionieren.

Lesen Sie auf der Website der Nordkirche eine Reportage über das Projekt Solidarische Landwirtschaft auf dem Hof Boienhagen.

 

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