Landesbischöfin Kristina Kühnbaum-Schmidt spricht auf der Landessynode im November 2024
© Tim Riediger, Nordkirche

Umweltpastor: Diese Synode hat den Klimaschutz in unserer Kirche vorangebracht

Travemünde - 21. November 2024

Der Umweltpastor der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Norddeutschland (Nordkirche), Jan Christensen, hat wichtige Schritte der Landessynode auf dem Weg zur Treibhausgasneutralität gewürdigt. „Vor allem der Beschluss des Klimaschutzplans im Februar 2022, nach dem unsere Kirche bis 2035 treibhausgasneutral sein soll, hat viel in Bewegung gebracht“, betonte Jan Christensen zum Auftakt der letzten Tagung der aktuellen Landessynode. 

Auch Landesbischöfin Kristina Kühnbaum-Schmidt erläuterte in ihrem Bericht vor den Synodalen, dass "Klimaschutz zentral für die Zukunft unserer Kirche ist. Lesen Sie hier die Pressemitteilung dazu.

Aktuelles Papier mit Zahlen und Fakten zum Klimaschutz erschienen

Ab dem kommenden Februar tritt eine neue Synode mit neu gewählten Delegierten zusammen. Diese muss dann das im Klimaschutzplan beschlossene Ziel noch in das Klimaschutzgesetz einarbeiten.

Im Klimaschutzplan von 2022 seien erstmals konkrete Schritte für die Bereiche Gebäude, Mobilität, Landnutzung und Beschaffung festgelegt worden, mit denen das Ziel erreicht werden kann, bis 2035 treibhausgasneutral zu sein. „Seitdem haben fast alle Kirchenkreise auf ihren Synoden das Thema diskutiert und ihre eigenen Klimaschutzkonzepte beschlossen. Dies alles schlägt sich schon jetzt in Einsparungen und geringeren Energiekosten nieder“, erläuterte Christensen. Ein aktuelles Faktenpapier der Klimaschutzmanager:innen in der Nordkirche listet Erfolge und nächste Schritte auf.

„Die Akteure in unserer Kirche arbeiten jetzt konkret zusammen und das Thema hat auf vielen Ebenen eine hohe Priorität bekommen“, beobachtet der Umweltpastor. „Die vielen Wetterextreme allein in diesem Jahr und die Energiekrise durch den Überfall Russlands auf die Ukraine haben sicherlich auch vielen verdeutlicht, dass wir von fossilen Energieträgern wegkommen müssen.“ 

Gemeinsam mit den Klimaschutzmanagern und -managerinnen im Umwelt- und Klimaschutzbüro der Nordkirche hat er regelmäßig vor den Synodalen über Fortschritte und notwenige Maßnahmen berichtet, um das gesteckte Klimaziel zu erreichen.

(Auf dem Bild: Annette Piening, Martin Jürgens und Jan Christensen)

Jan Christensen ist seit 2013 Beauftragter für Umweltfragen der Nordkirche. Er wird am 7. Dezember im Rahmen eines Schöpfungs-Symposiums von  Landesbischöfin Kristina Kühnbaum-Schmidt entpflichtet. Die Stelle ist derzeit ausgeschrieben.

Hintergrund

Handlungsfeld Gebäude: Durch optimiertes Heizen, zum Beispiel indem technische Möglichkeiten genutzt wurden, konnten im Jahr 2022 rund 15 Prozent Energie gespart werden. Dadurch wurden 2022 im Vergleich zu den Vorjahren Energiekosten von rd. 2,5 Mio. Euro gespart. Zudem gibt es neue Konzepte zur Nutzung der kirchlichen Gebäude: Als Alternative zur Veräußerung kirchlicher Liegenschaften sind Kooperationen mit örtlichen Kommunen oder Gemeinden anderer Konfessionen zur gemeinschaftlichen Entwicklung und Nutzung des Gebäudebestands entstanden. 

Handlungsfeld Beschaffung: Etwa ein Zehntel der Kirchengemeinden befassen sich im Rahmen der Initiative ÖkoFaire Gemeinde bereits intensiv mit ihrem Einkaufsverhalten. Kitas und Kirchengemeindeverbände unterstützen die Umstellung auf fleischarme Verpflegung. 

Handlungsfeld Mobilität: Klimafreundliche Alternativen zur Mobilität mit dem Verbrenner-Auto werden in der Nordkirche erprobt und gefördert. Das Fahrrad-Leasing und die Zahlung eines Zuschusses zum Deutschlandticket haben sich seit 2018 in der Nordkirche fast flächendeckend etabliert. Digitale Formate für Gremien und Besprechungen bringen Emissions-, Zeit- und Reisekostenersparnisse. In ländlichen Regionen kooperieren Kirchengemeinden mit kommunalen und privatwirtschaftlichen Akteuren und schaffen klimafreundliche Mobilitätsangebote. 

Handlungsfeld Biodiversität: Immer mehr Friedhöfe und andere Flächen wie Gärten und Parks im Besitz von Gemeinden kümmern sich um den Schutz der Artenvielfalt. Auf kirchlichen Friedhöfen hat der Schutz der Biodiversität Eingang in die Bewirtschaftungskonzepte gefunden und wird professionell umgesetzt. Kriterien für einen ÖkoFairen Friedhof wurden erarbeitet.

Mehr zum aktuellen Faktenpapier

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