Energiesparen: Auswertungen zeigen große Erfolge
Hamburg - 1. November 2024
Kirchengemeinden, Kirchenkreise und Verwaltungen der Nordkirche haben im Winter 2022/23 bis zu 25 Prozent Energie gespart. Vor allem hat sich ausgezahlt, dass Kirchen und einzelne Verwaltungsgebäude die Temperatur ihrer Heizungen gesenkt haben.
Hamburg - Neue und detailliertere Auswertungen bestätigen den ersten Trend: Die gemeinsamen Bemühungen aller Gemeinden, Kirchenkreise und kirchlichen Einrichtungen im Winter 2022/23, Energie zu sparen, waren sehr wirksam. Gelingt es, dies nun in den kommenden Jahren zu verstetigen, ist die Nordkirche auf einem guten Weg, ihr Ziel der Treibhausgasneutralität zu erreichen.
In Gemeindehäusern ging vor allem der Wärmeverbrauch zurück
In den bisher ausgewerteten Gemeindehäusern der Nordkirche ist ebenfalls Energie gespart worden. Der Wärmeverbrauch ist im gesamten Jahr 2022 im Vergleich zum Vor-Corona-Jahr um 13% gesunken. Erwartet wird, dass dieser Trend so anhält, denn viele Gemeinden haben erst in der zweiten Jahreshälfte in größerem Umfang mit Energiesparmaßnahmen begonnen.
Wie hoch das Potenzial im Einzelfall sein kann, zeigt die Auswertung für ein Gemeindehaus im Kirchenkreis Hamburg-Ost mit Kirchenbüro und zahlreichen Gemeinderäumen: Hier sind 40% der Energie eingespart worden. Dies lag vor allem daran, dass die Heizzeiten an die tatsächliche Belegung der Räume angepasst wurden. Außerdem entschied man sich dafür, insgesamt die Temperaturen zu senken.
Kirchenkreis Schleswig-Flensburg spart 24 Prozent
Für den Kirchenkreis Schleswig-Flensburg mit 74 Kirchen und Kapellen liegen annähernd vollständige Daten für den Winter 2022/23 vor. Dort ging der Verbrauch im Vergleich zum Winter davor um insgesamt 24 Prozent zurück.
Nach ersten Erfahrungsberichten haben verschiedenen Aktivitäten zu den Einsparungen beigetragen: zentrale Maßnahme war es, die Temperaturen für Gottesdienste und häufig auch für die Grundtemperierung abzusenken. Teilweise wurde das Gemeindehaus als Winterkirche genutzt. Einige Kirchengemeinden konnten rechtzeitig Sitzpolsterheizungen in ihren Kirchen einbauen, so dass die Besucher:innen der Gottesdienste trotz gesenkter Temperaturen nicht gefroren haben.
Friedhofskapelle in Rantzau-Münsterdorf mit neuem Heizkonzept
Und auch im Kirchenkreis Rantzau-Münsterdorf wird sichtbar: die Gemeinden gehen runter vom Gas. Dort liegen jetzt die ersten Auswertungen aus zwei Kirchengemeinden vor.
Außerdem berichtet die Verwalterin des Friedhof Herzhorn von den verschiedenen Klimaschutzaktivitäten der letzten Jahre und den Einsparerfolgen durch das Energiecontrolling und ein neues Heizkonzept.
Einsparungen auch beim Strom
Auch der Stromverbrauch der Kirchengemeinden ging zurück. Strom wurde vermutlich durch Abschalten von Außenstrahlern gespart, aber auch durch die Verlagerung von Gottesdiensten in die Gemeindehäuser und die Umrüstung auf LED.
Auswertungen der Verbrauchsdaten von Kirchen und Gemeindehäusern in sechs Kirchenkreisen zeigen für das Jahr 2022 Einsparungen von 10 bis 13 Prozent im Vergleich zum Vor-Corona-Jahr 2019.
Temperaturen in Verwaltungsgebäuden reduziert
Auch kirchliche Verwaltungsgebäude haben einen großen Anteil an den Einsparungen: In den Hauptgebäuden des Landeskirchenamtes ging der Wärmeverbrauch seit 2019 um 13 Prozent, der Stromverbrauch um 18 Prozent zurück.
Besonders hoch waren die Heizwärmeeinsparungen im Winter 2022/23. Sie betrugen 12 Prozent und mehr. Den wesentlichen Beitrag dazu haben die Mitarbeitenden des Landeskirchenamtes geleistet, indem sie die Temperaturen in ihren Büros gesenkt haben.
Im Gebäude Dänische Straße 21-25/Jensen Damm wurde zusätzlich die Heizungsanlage optimiert, was Einsparungen von insgesamt 28% im Vergleich zum Vorjahresverbrauch erbrachte.
Das Landeskirchenamt hatte im April 2022 ein eigenes Umwelt- und Klimaschutzkonzept beschlossen, das durch Schulungen für Mitarbeitende begleitet wird.
Hintergrund: Aufruf aller Klimaschutzmanager:innen
Die Klimaschutzmanager:innen der Nordkirche haben früh auf die sich im Sommer 2022 abzeichnenden Lieferengpässe für Öl und Gas infolge des Ukrainekrieges reagiert. In einem gemeinsamen Aufruf appellierten sie an alle Einrichtungen und Gemeinden, jetzt sofort fossile Energie einzusparen.
Kirchenkreisräte der Kirchenkreise informierten ihre Gemeinden und Einrichtungen über zu erwartende Kostensteigerungen und motivierten die Kirchengemeinderäte dazu, sich durch eigene Beschlüsse den staatlichen Einsparzielen zu verpflichten.